Strassen und Beleuchtung

Am Freitag, 13. September 2024, findet in Heimberg, Steffisburg, und in vielen anderen Gemeinden des Kantons Bern die Nacht der Sterne statt.

In dieser Nacht werden in den teilnehmenden Gemeinden die Strassenbeleuchtungen für einmal nicht eingeschaltet. Dadurch werden der Wert und die Schönheit der natürlichen Nachtdunkelheit in urbanen Räumen wieder erlebbar. Es ist eine ganz besondere Nacht und es ist eindrucksvoll zu sehen, wieviel es ausmacht, wenn viele künstliche Lichtquellen für eine ganze Nacht nicht eingeschaltet werden. Der Anlass soll uns bewusst machen, wie gross die Auswirkungen von übermässiger künstlicher Beleuchtung sind. Die teilnehmenden Gemeinden engagieren sich mit dem Sensibilisierungs-Event gemeinsam gegen unerwünschte Lichtemissionen. Ziel ist es, über den Wert der vielerorts bereits verlorenen Nachtdunkelheit nachzudenken und sich mit dem eigenen Lichtkonsum von künstlicher Beleuchtung bewusst auseinander zu setzen.

Lichtverschmutzung ist bereits seit mehreren Jahrzehnten ein Begriff. Lichtverschmutzung ist die künstliche Aufhellung des Nachthimmels und die störende Auswirkung von Licht auf Mensch und Natur. Lichtverschmutzung ist ein weltweites Phänomen. Satellitenaufnahmen zeigen eindrücklich, wie stark vor allem in den Industrienationen die Lichtemissionen zunehmen und die Nacht erhellen. So sind auch weit abgelegene Gebiete davon betroffen. Selbst im Schweizer Nationalpark ist der Himmel durch das Streulicht umliegender Gebiete beeinträchtigt.

Vordergründig handelt es sich um die öffentliche Beleuchtung, welche sicher einen grossen Teil der Lichtverschmutzung ausmacht. Diese wird in erster Linie mit der Verkehrssicherheit begründet. Nicht zu unterschätzen ist aber auch das Sicherheitsempfinden vieler Menschen, welches durch das Vorhandensein einer öffentlichen Beleuchtung wesentlich gesteigert wird. Die öffentliche Beleuchtung ist heute selbstverständlich im öffentlichen Raum und dient in unserer
24-Stunden-Gesellschaft für viele Menschen auch dazu, «die Nacht zum Tag zu machen». Allnächtliche, vollkommene Dunkelheit wie zu Gotthelfs Zeiten können wir heute kaum mehr erleben.

Das Bewusstsein der verantwortlichen Stellen, dass es sich um eine Umweltverschmutzung handelt, führte zu einem möglichst sorgfältigen Umgang mit Beleuchtung und zu einer technischen Entwicklung zur Verminderung von Lichtemissionen, welche bei neuen Strassenbeleuchtungsanlagen konsequent umgesetzt wird. Es sind aber auch private «Lichtverschmutzer» bei Sportstätten, Industriearealen und Parkplätzen am Werk. Nicht zuletzt gibt es aber auch viele private Anwendungen, welche reduziert oder gar weggelassen werden könnten. Helfen Sie mit, indem Sie Ihre Beleuchtung in dieser Aktionsnacht ebenfalls nicht einschalten.

Die Erfahrungen in der Region Genf, wo solche Aktionsnächte unter dem Namen „La nuit est belle“ schon seit ein paar Jahren durchgeführt werden, zeigen keinerlei erhöhtes Sicherheitsrisiko bei Verkehr und Kriminalität. Im Gegenteil wird durch das Fehlen der Strassenbeleuchtung die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer intuitiv erhöht.

Das Ausbleiben der Strassenbeleuchtung wird im Amtsanzeiger ordentlich publiziert. Die Empfehlungen des kantonalen Tiefbauamtes zur Verkehrssicherheit werden eingehalten. Die Beleuchtung der Autobahnanschlüsse des ASTRA wird für diesen Anlass nicht abgestellt.

Wir danken der Bevölkerung für das Verständnis.

Bauverwaltung Heimberg